Überlebende Geschichte
Einsamer Segler entgeht nur knapp einer Katastrophe, als sein Boot bei einem Sturm auf Felsen zerschellt
Der Tag hatte perfekt begonnen: klare Alpenluft, ein strahlend blauer neuseeländischer Himmel und die atemberaubenden Kalksteingipfel des Mount Owen, die sich in alle Richtungen erstreckten. Es war einer dieser Tage, die einem wieder bewusst machen, warum man die Natur so liebt.
Als ich einen steilen Abschnitt des Pfades entlangstapfte, passierte es blitzschnell: Ein falscher Schritt, und ich spürte, wie mein Knöchel heftig umknickte. Ich hörte das widerliche Knacken, bevor der Schmerz mich überkam. Er war stechend, plötzlich und überwältigend. Ich fiel zu Boden, umklammerte mein Bein und rang nach Luft. Mir war sofort klar, dass es schlimm war. Der Schmerz strahlte mein Bein hinauf, und als ich mich bewegen wollte, knickte mein Knöchel komplett weg. Ein kurzer Blick bestätigte, was mein Körper bereits wusste: Er war schwer gebrochen. Ich war noch mindestens zwei Stunden vom Auto entfernt, und der Weg führte mich durch steiles, unwegsames Gelände, das selbst für trittsichere Menschen an einem guten Tag eine Herausforderung gewesen wäre. An einen Rückweg war schlichtweg nicht zu denken.
Einen Moment lang saß ich still da, die Realität drang langsam in mich ein. Der Wind strich leise über den Bergrücken, und die Weite der Landschaft ließ mich plötzlich winzig und einsam fühlen. Dann übernahmen Instinkt und Vorbereitung die Kontrolle. Ich griff in meinen Rucksack und holte meinen PLB1- Notfallsender heraus. Es war das einzige Ausrüstungsteil, von dem ich hoffte, es nie benutzen zu müssen, doch in diesem Moment war es meine Lebensader. Ich aktivierte den Sender und musste dann einfach auf Hilfe warten.
Fünfundvierzig Minuten später durchbrach das ferne Dröhnen der Rotorblätter die Stille des Berges. Erleichterung überkam mich, als ein Rettungshubschrauber erschien, vor dem strahlend blauen Himmel schwebte und dann zu mir herabstieg. Der Abwind der Rotoren peitschte durch das Gras und wirbelte Staub auf, während ein Sanitäter per Seilwinde abgeseilt wurde.
Die Sanitäterin wirkte beruhigend, als sie meine Verletzung untersuchte und mir den weiteren Ablauf erklärte. Sie packte ihren Sanitätskasten aus, fixierte mein Bein und bereitete den Gurt vor, der uns beide in Sicherheit bringen sollte. Augenblicke später war ich neben ihr eingehängt. Das Seil der Winde spannte sich, und plötzlich stiegen wir auf, der Boden unter uns gab nach, der Hang des Mount Owen verschwand immer weiter in der Ferne.
An der Hubschraubertür musste ich mich vorsichtig wieder hineinzwängen, jede Bewegung bedacht und überlegt. Kaum saß ich, bekam ich Kopfhörer, um die Stimme des Piloten über Funk zu hören. Trotz Schmerzen und Adrenalin dachte ich nur: Was für ein Flug!
An diesem Tag war mein PLB (Personal Locator Beacon) der entscheidende Faktor. Was ein langes, gefährliches Warten allein in den Bergen hätte werden können, wurde zu einer schnellen, professionellen Rettung.
Sagen Sie immer Bescheid, wohin Sie gehen, und nehmen Sie eine PLB mit.
Ich kann Ihnen gar nicht genug danken für Ihre lebensrettende Arbeit und dafür, dass Sie Menschen rechtzeitig die benötigte Hilfe zukommen lassen. Das bedeutet mir unendlich viel!
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