Umgang mit Notfällen: Ein Leitfaden für Mayday-Rufe und Notsignale auf See

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Auf dem Wasser zu sein ist eine der größten Freuden des Lebens, kann aber schnell ernst werden, wenn etwas schiefgeht. Ob Sie auf dem Solent unterwegs sind, vor der Küste Cornwalls angeln oder über den Ärmelkanal segeln – das richtige Verhalten im Notfall ist unerlässlich. Dieser Leitfaden befasst sich mit Mayday-Rufen und Notsignalen und erklärt, wie man einen richtigen Notruf absetzt, wie wichtig Notsignale sind und welche Ausrüstung jeder Bootsfahrer mitführen sollte, um die besten Rettungschancen zu gewährleisten.

Was ist ein Mayday-Ruf?

Ein Mayday-Ruf ist die dringendste Notmeldung im Seefunk. Er wird nur in lebensbedrohlichen Situationen eingesetzt, wenn Sie oder Ihr Schiff in großer und unmittelbarer Gefahr sind, zum Beispiel:

  • Ihr Boot sinkt oder ist gekentert
  • Es gibt ein Feuer an Bord
  • Jemand ist über Bord gegangen
  • Es ist eine schwere Verletzung oder ein medizinischer Notfall eingetreten
  • Sie sind unter gefährlichen Bedingungen kollidiert oder auf Grund gelaufen

Der Missbrauch eines Mayday-Rufs ist nicht nur unverantwortlich, sondern auch eine Straftat nach Seerecht, da er echte Rettungsmaßnahmen verzögern kann. Vergewissern Sie sich immer, dass tatsächlich Menschenleben in Gefahr sind, bevor Sie den Notruf absetzen.

So tätigen Sie einen Mayday-Ruf

Verwenden Sie Ihr UKW-Seefunkgerät auf Kanal 16, der kontinuierlich von der britischen Küstenwache und anderen Schiffen in Ihrer Nähe überwacht wird.

Format für einen Mayday-Ruf:

  1. Sag „Mayday, Mayday, Mayday“
  2. Nennen Sie den Namen Ihres Schiffes dreimal
  3. Geben Sie Ihre Position an (vorzugsweise Längen-/Breitengrad oder eine Peilung von einem bekannten Punkt aus)
  4. Geben Sie die Art des Notfalls an
  5. Geben Sie an, wie viele Personen an Bord sind
  6. Fügen Sie alle anderen wichtigen Details hinzu, wie z. B. Verletzungen oder eine Beschreibung des Schiffes
  7. Beenden Sie den Anruf mit „Over“ und warten Sie auf eine Antwort

Erkannte Notsignale

Wenn Ihr Funkgerät ausfällt oder Sie Ihren Hilferuf verstärken müssen, stehen Ihnen mehrere international anerkannte Notsignale zur Verfügung, sowohl optische als auch akustische.

Visuelle Notsignale:

Tageslicht:

  • Notflagge (orange mit einem schwarzen Quadrat über einem schwarzen Kreis)
  • Orangefarbene Rauchfackeln
  • Signalspiegel zur Reflexion des Sonnenlichts

Nachts:

Akustische und andere Signale:

  • Wiederholtes langsames Auf- und Abbewegen der Arme
  • Tonsignale: längere Töne eines Nebelhorns oder einer Glocke
  • SOS im Morsecode: … — … per Licht oder Ton
  • Farbstoffmarkierungen im Wasser (aus der Luft sichtbar)

Moderne Technologien haben die Chancen auf eine schnelle Rettung im Notfall deutlich erhöht. Eine umfassende Liste der Notfalltechnologien, die jeder Bootsfahrer berücksichtigen sollte, lautet wie folgt:

EPIRBs (Notfunkbaken zur Positionsanzeige)

  • Sendet ein Notsignal und einen GPS-Standort per Satellit an die Such- und Rettungsbehörden.
  • Für bestimmte Hochseereisen erforderlich und für längere Überfahrten dringend empfohlen.

AIS MOB-Geräte

Persönliche Baken, die automatisch oder halbautomatisch aktiviert werden, wenn ein Besatzungsmitglied über Bord geht, und dessen Position an nahegelegene, mit AIS ausgestattete Schiffe übermitteln.

DSC-UKW-Funkgeräte

Funkgeräte mit digitalem Selektivruf können auf Knopfdruck einen Notruf senden (sofern sie mit einem GPS verbunden sind). Dadurch werden Ihre Position und Schiffsinformationen an die Küstenwache und Schiffe in der Nähe übermittelt.

PLBs (Personal Locator Beacons)

Ähnlich wie EPIRBs, jedoch auf eine Person und nicht auf ein Boot registriert. Ideal für Solosegler oder Besatzungsmitglieder, die in der Höhe oder an Deck arbeiten.

Niemand geht davon aus, sich unbedingt mit Mayday-Rufen und Notsignalen auskennen zu müssen. Doch wer vorbereitet, ausgerüstet und mit den richtigen Verfahren vertraut ist, erhöht seine Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang eines Notfalls erheblich. Ob Sie vor der Küste segeln oder die Nordsee überqueren: Ein umfassendes Verständnis von Mayday-Rufen und Notsignalen und die Fähigkeit, Notfälle richtig zu kommunizieren, gehört zu den Aufgaben eines verantwortungsbewussten Skippers oder Crewmitglieds. Sicherheit auf See beginnt mit der Vorbereitung und endet mit der Kommunikation. Halten Sie also Ihr Funkgerät griffbereit und seien Sie wachsam.